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Fixkosten

Fixkosten und variable Kosten sind die Kostenarten, die in der Teilkostenrechnung unterschieden werden.

 

Gerade die Fixkosten haben eine sehr hohe Bedeutung. Denn Fixkosten sind Kosten, die statisch sind und sich nicht von Monat zu Monat verändern. Die variablen Kosten unterliegen jedoch einem ständigen Wandel, da sie je nach Auftragsvolumen hochmultipliziert werden.

 

Nur wenn Sie beides effektiv antizipieren können, können Sie sich einen genauen Überblick über Ihr Endergebnis verschaffen und Ihr Betriebsergebnis effektiv verwalten.

 

 

Fixkosten verstehen

 

Fixkosten sind genau das – fix. Daran denken Sie traditionell, wenn Sie an Ihre Gemeinkosten denken. Sie sind in der Regel zeitbezogen und bleiben monatlich gleich (entweder auf unbestimmte Zeit oder für einen festen Zeitraum).

 

Fixkosten sind aufgrund ihrer Konsistenz leicht zu berücksichtigen.

 

Je mehr Fixkosten ein Unternehmen jedoch hat, desto mehr wiederkehrende Einnahmen muss es erzielen, um die Break-even-Point zu erreichen. Egal wie viel oder wie wenig Sie produzieren oder verkaufen, Ihre Fixkosten bleiben gleich.

 

Es ist jedoch ein Trugschluss anzunehmen, dass die Fixkosten langfristig konstant bleiben.

 

Erweitern Sie beispielsweise Ihre Geschäftsräume, steigen Ihre Fixkosten. Wenn Sie ein Mitglied Ihres Teams befördern, steigen die Fixkosten, also sein Gehalt, entsprechend.

 

 

EXKURS: Sprungfixe Kosten

 

Als intervallfixe oder sprungfixe Kosten bezeichnet man Kosten, die für eine bestimmte Zeit gleich bleiben, danach aber sprunghaft ansteigen und dann auf dieser Höhe konstant bleiben. So entsteht eine Kostenfunktion, die einer Treppe mit Stufen ähnelt.

 

Anlass für den drastischen Kostenanstieg ist beispielsweise die Anschaffung einer zusätzlichen Maschine, weil die bisherige Maschine die erforderliche Stückzahl nicht mehr produzieren kann. Verursachte die vorhandene Maschine Fixkosten von 500,00 Euro, kommen nunmehr weitere 500,00 Euro hinzu.

 

Dies gilt auch dann, wenn nur ein einziges zusätzliches Stück produziert wird. Sprungfixe Kosten führen oft in die Fixkostenfalle, wenn die zusätzlich entstandenen fixen Kosten nicht durch deutlich höhere Verkaufserlöse gedeckt werden. Im Extremfall kann das Unternehmen dadurch sogar Verluste machen.

 

 

So berechnen Sie die Fixkosten

 

Variable Kosten erfordern, dass Sie die variablen Kosten pro Stück berechnen und diese dann mit der Anzahl der in einem bestimmten Abrechnungszeitraum produzierten Stücke multiplizieren.

 

Formel für Fixkosten

 

Um die Gesamtfixkosten zu berechnen, addieren Sie einfach alle einzelnen Fixkosten im Abrechnungszeitraum.

 

Als Fixkosten-Formel geschrieben sähe das so aus:

 

Summe der einzelnen Fixkosten = Gesamtfixkosten

 

(Gesamt-)Fixkosten – variable Kosten = Gesamtkosten eines Unternehmens

 

Um dies in die Praxis umzusetzen, müssen Sie zunächst die Fixkosten Ihres Unternehmens definieren und die Grenzen Ihres Abrechnungszeitraums festlegen. Mit diesen beiden Variablen können Sie die gesamten Fixkosten errechnen.

 

 

Beispiele für Fixkosten

 

Was genau gilt als Fixkosten? Es gibt viele verschiedene Ausgaben, die nichts mit dem Produktionsniveau zu tun haben, aber dennoch Teil eines Unternehmens sind.

 

Zu den fixen Kosten zählen vor allem:

  • Miete
  • Gehälter
  • Abschreibungen
  • Zinsen von Krediten oder Hypotheken
  • Versicherungen
  • Steuervorauszahlungen
  • Leasingkosten
  • Abonnements
  • Rundfunkgebühren
  • Telefon und Internet
  • Mobilfunkvertrag
  • Gebäudereinigungskosten
  • Steuerberatungskosten
  • …und mehr

 

 

Auswirkungen zu hoher Fixkosten

 

Fixe Kosten können gravierende Folgen haben: Je mehr feste Verpflichtungen ein Unternehmen hat, desto größer ist das Risiko, zahlungsunfähig zu werden. Sinkende Produktions- und Verkaufszahlen können dazu führen, dass der Betrieb seine Fixkosten nicht mehr im gewohnten Umfang decken kann. Unbezahlte Rechnungen haben langfristig Mahnungen und sogar Gerichtsverfahren zur Folge. Im Extremfall droht sogar die betriebliche Insolvenz.

 

Senkung der Fixkosten

 

Fixkosten senken sich auf unterschiedliche Weise:

  • Unternehmer können auf eine bestimmte Neuanschaffung verzichten und versuchen, diese durch alternative Maßnahmen zu kompensieren. Handelt es sich um eine Maschine, ist es mitunter möglich, das neue Produkt auf den vorhandenen Produktionsanlagen herzustellen.
  • Die Festanstellung eines weiteren Mitarbeiters bei Auftragsspitzen lässt sich normalerweise durch das kostengünstigere Outsourcing vermeiden.
  • Die Einführung flexibler Arbeitszeiten, die an die Auftragslage angepasst sind, ist ebenfalls eine vielfach erprobte Alternative.
  • Bei der Anschaffung neuer Büromöbel könnte sich der Unternehmer für hochwertige Gebrauchtmöbel entscheiden.
  • Junge Start-ups wählen statt eines repräsentativen Gebäudes für ihre neuen Geschäftsräume ein normales Bürohaus, arbeiten im stundenweise angemieteten Bürocenter oder von zuhause aus.
  • Außerdem lassen sich zu hohe Fixkosten oft durch einen Anbieterwechsel reduzieren. Dafür überprüft man am besten sämtliche Verträge.

 

 

Unterschied zwischen fixen und variablen Kosten

 

Fixe und variable Kosten sind beides Bestandteile der Gesamtkosten. Fixkosten lassen sich jedoch im Gegensatz zu variablen Kosten langfristig kalkulieren, weil sie normalerweise immer in gleichbleibender Höhe anfallen. Variable Kosten richten sich in ihrer Höhe nach dem Output des Unternehmens. Im Unterschied zu den fixen kosten, sind variable Kosten nicht immer zwingend Gemeinkosten. Manche variablen Kosten lassen sich auch bestimmten Kostenstellen zuordnen. Außerdem ist es möglich, die veränderlichen Kosten schneller und einfacher zu beeinflussen als die Fixkosten.

 

Typische variable Kosten in einem Unternehmen sind:

  • Je größer die produzierte Stückzahl ist, desto höher sind auch die in der Fertigung entstehenden Energiekosten. Dies betrifft allerdings nur den variablen Anteil der Stromkosten. Die von den Energieversorgern erhobene Grundgebühr zählt zu den Fixkosten. Um die Kalkulation zu vereinfachen, rechnet man die Stromkosten, die für die Beleuchtung und die in der Verwaltung genutzten technischen Geräte (PCs, Faxgeräte) anfallen, zu den Fixkosten und die von den Fertigungsanlagen verursachten Energiekosten zu den variablen Kosten.
  • Die Rohstoffkosten werden ebenfalls den variablen Kosten zugeordnet: Ihr Einkaufspreis richtet sich meist nach der bestellten Menge und ist somit durch den das kaufende Unternehmen beeinflussbar.