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Jahresrückblick 2022

Der Dezember ist für mich immer ein Monat des Innehaltens, der Reflektion und der Dankbarkeit. An Weihnachten liebe ich die Lichter, den Plätzchenduft, die Weihnachtslieder, das Einpacken der Geschenke und unseren Weihnachtsbaum zusammen mit meinem Mann zu schmücken. Ich finde es besonders wichtig, in unserer turbulenten und dynamischen Welt ganz bei sich und für jeden noch so kleinen Glücksmoment dankbar zu sein.

 

Darum nutze ich in diesem Jahr einige Fragen, um über mein Jahr 2022 zu philosophieren. Die Fragen habe ich übrigens nicht nur für mich formuliert. 😉

 

Was hast Du erlebt und wie ging es Dir dabei?

 

Zum Anfang des Jahres ging es mir sehr gut. Ich hatte einen vollen Terminkalender, ein gut gefülltes Konto mit einem schönen Puffer und war voller Tatendrang. Dies ändert sich allerdings, wie für viele von uns, mit Beginn des Kriegs in der Ukraine. Plötzlich war für mich alles, was vorher wichtig war, unwichtig. Die Prioritäten hatten sich komplett verschoben. Die Hilflosigkeit hat mich ausgebremst. Wie kann man noch lehren, wenn es in anderen Ländern so zugeht?

 

Es war schwierig für mich und ich musste sehr stark an meiner eigenen Motivation arbeiten, um weiterhin meinen Job so gut machen zu können.

 

Wir, mein Mann und ich, haben dann für uns selbst einige Regeln aufgestellt, gerade im Umgang mit der Mediennutzung. Wir haben nur noch einmal oder höchsten zweimal am Tag in die Tagesschau-App gesehen, kein Radio mehr gehört und uns auch keine Nachrichten mehr im Fernseher angesehen. „Nur noch gezielt informieren“, war unsere Devise! 

 

Das Radio ist mittlerweile wieder an, aber der Radiowecker schweigt noch immer. 

 

Was hat Dich glücklich gemacht?

 

Auch in diesem Jahr hatte ich wieder an einige kleine oder größere Herausforderungen und ich habe sie gemeistert. Ich habe viele tolle Menschen kennenlernen dürfen und konnte Sie eine Weile begleiten. Sie haben mein Leben unwahrscheinlich bereichert!

 

Eine Teilnehmerin habe ich inzwischen tatsächlich jahrelang begleitet, denn Sie hat bei mir schon den Wirtschaftsfachwirt gemacht und danach noch den Betriebswirt aufgesattelt. Das war wirklich ein sehr emotionaler Abschied! Manche Menschen wachsen einem aber auch echt ans Herz…

 

Wie zufrieden warst Du mit deinem Alltag, deinem Workflow und deinen Routinen?

 

Mit meiner Routine bin ich ganz zufrieden. Aber natürlich gibt es viele Tipps, die man ausprobieren kann. Ich bin ehrlich gesagt für einige wenige Tools und Möglichkeiten. Denn man kann sich auch überorganisieren und das blockiert in der Regel mehr, als dass es uns etwas bringt. 

 

Ich arbeite viel mit Trello und lasse mich hier gerade in Sachen Blogartikel, Buchhaltung und Prüfungskorrekturen unterstützen. Sodass mir nichts durch die Lappen geht. Auch meine To-Do-Listen habe ich in zeitliche Kategorien eingeteilt.

  • To-Do "One-Minute"
  • To-Do "diese Woche"
  • To-Do "über dem Horizont"

So erschlägt es mich nicht gleich, wenn ich meine heutige To-Do-Liste anschaue.

 

Was hat Dich wachsen lassen?

 

Das ist einfach, mein Sozialversicherungsträger! Tatsächlich hatte ich im Februar eine ordentliche Nachzahlung im Briefkasten und erst haben sich meine Gedanken sofort wieder in das typische negative Karussell begeben.

 

Das geschieht Dir recht!

 

Das hättest Du auf dem Schirm haben können!

 

Warum passiert mir das? Ich hab‘ doch "nur" gearbeitet, damit was übrig bleibt.

 

Alles in allem habe ich am Anfang etwas resigniert. 

 

Doch dann habe ich mir einen Finanzierungsplan erstellt und die Ärmel hochgekrempelt. Es hilft nichts, wenn Du Trübsal bläst!

 

Inzwischen ist alles wieder in ruhigem Fahrwasser und ich kann sagen: Grundsätzlich die Ruhe zu bewahren und dann mit dem arbeiten, was man hat – das ist ein sehr hilfreicher und pragmatischer Tipp für alle, die vor Herausforderungen stehen.

 

Was kannst Du aus 2022 für Dich an wertvollen Erkenntnissen mitnehmen?

 

Es kommt auf das Gleichgewicht, die Balance an. Ich habe in diesem Jahr gelernt, wie ich selbst gut im Gleichgewicht bleibe.

 

Wie sieht ein optimaler Arbeitstag aus?

 

Wie schaffe ich mir eine gute Balance zwischen Arbeit und Freizeit oder Auszeiten?

 

Noch dazu, wo doch mein Büro direkt in der Wohnung ist und ich theoretisch ständig arbeiten könnte.

 

Meine drei größten Säulen:

 

Pausen müssen sein

 

Da sich meine Unterrichtszeiten am Abend bis 21:00 Uhr erstrecken, habe ich mir angewöhnt, eine schöne ausgedehnte Mittagspause zu machen. In der erledige ich private Dinge, bereite das Abendessen vor oder ich backe mal was. Für mich ist in der Küche zu werkeln reine Meditation! 😉

 

Weniger ist mehr 

 

Ich muss nicht jeden Auftrag annehmen, ich darf mit meiner Energie haushalten und auch mal Nein sagen. Das war tatsächlich das härteste Learning für mich! Aber mit der Zeit funktioniert es immer besser, also nur Mut beim Selbst-Ausprobieren!

 

Ruhe bewahren, auch wenn es mal holprig wird

 

Unsere Welt wird immer dynamischer. Das kann dazu führen, dass Dinge, die heute wichtig sind, morgen schon wieder an Priorität verloren haben. Ich bin ein sehr strukturierter Mensch und plane wie eine Weltmeristerin.

 

Deswegen fallen mir diese Verschiebungen oft schwer. Aber auch das kann man lernen. Mir hilft in meinem Universum das Eisenhower-Prinzip.

 

Die Prinzipien der Eisenhower Matrix sind relativ einfach:

  • Wichtige Aufgaben sind solche, die unmittelbar einen Bezug zu definierten Zielen besitzen.
  • Dringende Aufgaben dulden keinen Aufschub und sind idealerweise sofort zu erledigen.
  • Wichtige und dringende Aufgaben sollten selbst und schnellstmöglich erledigt werden.

…und in Dingen, die ich nicht beeinflussen kann, lebe ich das Prinzip "love it, change it, leave it"

 

Hier kurz erklärt:

 

Love it = Kann ich mit der Situation leben?

 

Change it = Kann ich etwas verändern?

 

Leave it = Wir ziehen unsere Konsequenzen aus den beiden vorher genannten Fragen. Verlasse die Situation oder verabschiede Dich von der Verantwortung, sie mittragen zu müssen.

 

In diesem Sinne wünsche ich ein wunderschönes Weihnachtsfest, einen guten und vor allem gesunden Start in das neue Jahr und alles Liebe!

 

Ihre

 

Eva Heinz-Zentgraf