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4 Jahre Selbstständigkeit - Mut zur Sichtbarkeit

Durch eine ganz wundervolle Initiative von Sonja Brückner - SICHTBAR SEIN habe ich in Zusammenarbeit mit neun weitere Frauen an einem Video gearbeitet um Frauen Mut zur Sichtbarkeit zu schenken! 

 

Es war ein eindrucksvolles Erlebnis ganz professionell als Filmstar zu fungieren, aber auch eine tolle Möglichkeit einmal wieder an den eigenen Wertegang, die Ziele, die Herausforderungen, die Veränderungen und die bisher erreichten Erfolge zu denken.

 

…und da ich gerade 4 Jahre Selbstständigkeit feiere, lass ich Euch sehr, sehr gerne daran teilhaben.

 

Ich habe mich in der Vorbereitung zum Dreh mit folgenden Fragen auseinandergesetzt:

 

  • Wo komme ich her? 
  • Warum habe ich mich für die Selbstständigkeit entschieden?
  • Was hat mich blockiert? Wie konnte ich diese Blockaden lösen?
  • Wo hatte ich Schwierigkeiten?
  • Was hat sich bis heute verändert? 
  • In meinem Inneren und im Äußerlichen?
  • Wo stehe ich heute?
  • Sind Veränderungen eingetreten und wie machen sich die Veränderungen bemerkbar?
  • Was ist mein Rat und was möchte den Frauen mitgeben?

 

Nach einer Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation war ich zuerst kaufmännische Angestellte, später habe ich meinen geprüften Bilanzbuchhalter (IHK) aufgesattelt. Am Ende meiner Weiterbildung zum Steuerberater wurde mein bisheriges Leben durch einen schweren Autounfall unterbrochen. In den darauf folgenden Monaten der Rekonvaleszenz habe ich sehr intensiv darüber nachgedacht wie ich mein Leben beruflich wie auch privat gestalten möchte. Ich habe gespürt, wie wichtig es ist jede Minute des Lebens aktiv zu erleben und zu gestalten und diese nicht an Demotivation und Desorientierung zu verlieren! …und genau durch meine eigenen Erfahrungen möchte ich Menschen helfen ihren persönlichen Weg zu arrangieren und freue mich darüber Sie ein Stück des Weges begleiten zu können.

 

 

Zweifel gehören dazu

 

Zum größten Teil habe ich mich selbst daran gehindert diesen Schritt tatsächlich zu gehen! Immer wieder kamen mir Zweifel ob nun an meinen persönlichen Fähigkeiten, auch ob ich immer zu 100% funktionieren kann. Oder an der Wirtschaftlichkeit meiner Tätigkeit. Mein persönlicher Ansporn war: „Ich wollte davon leben können“ und nicht nur meine Nebentätigkeit zur Berufung machen. In dieser Zeit da ich mich mit dem Gedanken trug in die Selbstständigkeit zu gehen habe ich einige Rückmeldung erhalten die mich heute noch aufschrecken lassen: "Ja, wenn Du arbeiten willst, dann arbeitest Du und wenn nicht, dann nimmst Du eben keine Aufträge an."

 

Das war genau der Gedankenansatz den ich völlig inadäquat fand! Ich liebe es zu arbeiten und natürlich auch durch den Verdienst mir das ein oder andere schöne Erinnerungsstück zu kaufen oder mit lieben Menschen mal einen leckeres Essen zu genießen :)! Ich wollte nie ob nun angestellt oder selbstständig nur wegen des Geldes wegen arbeiten, sondern weil mir es gefällt neue Lösungen zu finden, mit Zahlen zu jonglieren, Menschen zu begleiten sowie die Kommunikation untereinander.

 

 

Der Weg in die Unabhängigkeit - trotz besonderer Herausforderungen

 

Gerade im Hinblick auf meine Grunderkrankung, der Osteogenesis imperfecta war es natürlich schwierig für mich den Weg in die Unabhängigkeit zu gehen - die Komfortzone zu verlassen, dachte ich zumindest. Zu viele Unwägbarkeiten brauten sich da in meinem Kopf zusammen bezüglich der Sozialversicherung, der Gewinnabsicht, der eigenen Belastbarkeit und ob ich ausreichend Aufträge akquirieren kann.

 

Dann habe ich mir eine für mich typische To-Do-Liste erstellt und langsam damit angefangen Sie abzuarbeiten. Punkt für Punkt und mit jedem erledigten Haken habe ich mich etwas sicherer gefühlt. Schwierigkeiten mich zu zeigen hatte ich vor allem in den Online-Schulungen aber auch in den sozialen Medien, denn man gibt einfach sehr viel von sich preis und ich hatte Angst eine zu große Angriffsfläche zu bieten.

 

Wo ich zu Beginn noch Zweifel an meiner Wirtschaftlichkeit hatte und daher meine Selbstständigkeit auf mehreren Säulen aufbaute habe ich recht schnell festgestellt, dass es die beiden Absicherungssäulen - Buchhaltungstätigkeiten und eine Beratungstätigkeit über die vereinigte Lohnsteuerhilfe e.V. - gar nicht braucht. Nun bin ich heute nur noch reine Dozentin, Trainerin und Coach und fühle mich ganz wunderbar damit!

 

 

Mit der Unternehmerschaft das eigene kleine Universum schaffen und weiter gestalten!

 

Mittlerweile schaue ich auf einige Jahre meiner selbstständigen Tätigkeit zurück und bin wirklich unendlich erleichtert und stolz über die Entwicklung meines „kleinen Universums“. Ich werde immer freier in meinen Entscheidungen und kann mittlerweile sehr gut einschätzen wie wertvoll meine Tätigkeit ist.  …und ja, ich habe mittlerweile sehr, sehr häufig bei Online-Schulungen meine Kamera eingeschaltet! 

 

Mit Menschen zu arbeiten, sie bei der Weiterentwicklung zu unterstützen und zu begleiten - das ist es was ich tatsächlich will und brauche wie Luft und Liebe! Daher ziehe ich meine Energie!

 

Für mich ist Lebensqualität zu lieben was man tut! 

(Zumindest meistens, manchmal hab auch ich einen Durchhänger!)

 

 

An alle, die noch unsicher sind

 

Mein Rat an alle die noch irgendwie in der Entscheidung zwischen der Selbstständigkeit und dem Angestelltenverhältnis schwanken: Traut Euch! Wenn ich es schaffen konnte meine Zweifel zu überwinden, dann könnt Ihr das auch!

 

Vergeudet eure Lebensgeister, euer Herzblut und auch eure Kreativität nicht, sondern geht euren eignen Weg!

 

Ihr werdet schnell spüren, wie unsagbar reich es das Leben macht, in dem man liebt, was man tut!

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Kommentare: 1
  • #1

    Ivonne Schiemenz (Sonntag, 03 Januar 2021 15:18)

    Liebe Frau Heinz-Zentgraf,
    ich habe mit Freude Ihren Beitrag gelesen und stimme Ihnen in so vielen Dingen absolut zu. Ihr Beitrag ist es wert, einen ersten Kommentar zu bekommen, dem hoffentlich weitere folgen. :-) Selbstständigkeit gibt einem die Möglichkeit sich zu verwirklichen und die Dinge, die man am besten kann, nach seinen eigenen Vorstellungen aktiv voranzutreiben. Ich bin seit 18 Jahren selbstständig und dies waren nicht immer rosige Zeiten. Aber mit Mut und Beharrlichkeit ist es schaffbar und machbar. Ich bin sehr stolz auf das, was ich geschafft habe und erfreue mich jeden Tag daran. Rückschläge gibt es immer wieder, aber gerade die Kunst sich davon nicht beeindrucken zu lassen und dies zum Anlass für den nächsten Schritt zu nehmen, macht mutige Frauen aus. Sie sind eine mutige Frau, seien Sie stolz darauf. Ich freue mich auf unseren Kurs morgen Abend.
    Viele Grüße sendet Ihnen Ivonne Schiemenz